Amnesty International zu Gast beim Religion-Biologie-Profil

Bekommt jeder Mensch die Menschenrechte, die normalerweise jedem Menschen zustehen?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob jeder Mensch dieselben Menschenrechte hat?  Normalerweise lautet die Antwort: „JA!“, jedoch gibt es immer noch viele Menschen, denen ihre Menschenrechte vorenthalten werden.

Am Profiltag hatte meine Klasse Herrn Metzdorf von „Amnesty International“ (AI) zu Besuch. Nun fragen Sie sich sicherlich, was Amnesty International eigentlich genau macht – diese Frage werde ich Ihnen im Laufe dieses Berichtes beantworten, indem ich Ihnen erzähle, was meine Klasse an diesem Tag gelernt und zusammen erarbeitet hat.

Zu Beginn möchte ich kurz dazu kommen, was genau AI ist und wofür sich diese Organisation einsetzt. AI setzt sich bereits seit 60 Jahren für Menschenrechte ein. Die Organisation gründete Peter Benenson (britischer Rechtsanwalt) im Jahre 1961 in London. Der Auslöser war ein Skandal in Lissabon (damals war Portugal eine Militärdiktatur), als dort zwei Studenten deutlich hörbar auf die Freiheit angestoßen haben und daraufhin verhaftet wurden.

Mittlerweile hat Amnesty International über sieben Millionen Mitglieder auf 150 Staaten verteilt, 165 000 in Deutschland, davon 2000 in Hamburg. Die Organisation versucht durch Briefaktionen zum Beispiel zu erreichen, dass politische Gefangene aus der Haft entlassen werden. Ebenfalls ist ein wichtiges Ziel von AI die Anwendung der Folter zu beenden, Geflüchteten Schutz zu gewähren, Menschenrechtsverteidiger:innen zu schützen und Meinungs- und Pressefreiheit zu fördern.

Nun möchte ich Ihnen erzählen wie unser Projekttag ablief.

Die Einheit haben wir mit einer Frage begonnen: „Wieso kommt ein Mensch ins Gefängnis?“ Dabei ergaben sie Antworten wie zum Beispiel: „Es wurde eine Straftat begangen“, eine Antwort, die sich auf die politische Einstellung eines Menschen bezieht, ist jedoch nicht gefallen. Ein Beispiel hierfür ist Yasaman Aryani aus dem Iran, die gemeinsam mit Ihrer Mutter Blumen in einer U-Bahn verteilt hatte. Die beiden Frauen hatten sich mit dieser Demonstration indirekt gegen die Pflicht des Tragens eines Kopftuches eingesetzt. Kurz darauf wurden sie und ihre Mutter verhaftet. Wir hingegen haben nicht verstanden warum, da Yasaman und ihre Mutter unserer Meinung nach nichts Strafbares getan haben, dies sah das iranische Regime jedoch anders. Nachdem AI von diesem Fall gehört hatte, konnte mit Hilfe einer Briefaktion Yasamans Haft um sieben Jahre verkürzt werden. Eine Schülerin fragte Herrn Metzdorf, ob sie denn aufgeben würden, wenn etwas nicht klappt oder Personen wieder ins Gefängnis gehen müssen, seine Antwort darauf war sehr deutlich: „Wir geben nicht auf!“

Im Anschluss haben wir über die Menschenrechte gesprochen, welche in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948 von den Vereinten Nationen verabschiedet) zu finden sind und uns darüber ausgetauscht. Wir haben wir uns mit der 3-U-Regel der Menschenrechte befasst, die besagt, dass die Menschenrechte universell sind, sprich für jeden Menschen gelten, dass sie unteilbar sind, sprich dass alle Gesetze gleich wichtig sind und dass sie unveräußerlich sind, das bedeutet, dass man keinem Menschen seine allgemeinen Menschenrechte entziehen darf.

Anschließend haben wir im Plenum Fragen zum Thema „Frauenrechte“ beantwortet. Danach hat jeder für sich das Wort „Folter“ definiert. Dabei kamen Antworten zustande wie zum Beispiel, dass die Folter nicht nur auf physischer Gewalteinwirkung basiert, sondern ebenfalls psychisch begangen werden kann.

Zum Schluss haben wir eine Gruppenarbeit bearbeitet, wobei sich zwei Gruppen mit der Frage: „Was bewirkt Folter?“, befasst haben und zwei Gruppen mit der Frage: „Was ist Menschenwürde und was ist daran so verflixt schwierig?“

Alles in allem hat uns der Workshop mit Herrn Metzdorf von Amnesty International sehr gut gefallen und wir konnten am Ende gut nachvollziehen, was die Ziele der Organisation sind.

Am Ende möchte ich Ihnen noch mitteilen, dass Amnesty International von Spenden lebt und dass jede noch so kleine Spende der Organisation helfen kann. Die Bankverbindung lässt sich leicht auf der Homepage von AI finden. Und jeder, der sich tiefgründiger mit Amnesty International befassen möchte, kann sich über folgenden Link weiter einlesen und wenn gewünscht an den Briefaktionen teilhaben: https://www.amnesty-hamburg.de

Bericht: Şevval Davulcu, Schülerin der Profilklasse 12c