Theaterprojekt: ERBEN – Projektwoche 10

Auch in diesem Schuljahr nahm unsere Schule wieder an dem Projekt ERBEN teil, welches von den vier freiberuflichen Theaterpädagog:innen und Performer:innen Lionel Tomm, Milena Kaute, Anne Pretzsch und Farina Jäger geleitet wurde.

Nach vier gemeinsamen Unterrichtseinheiten, die seit Ende Februar diesen Jahres in unserer Schule durchgeführt wurden, gab es in der vergangenen Woche (15.04. bis 19.04.) eine intensive Probewoche, die im Jupiter-Zentrum – heute Kulturzentrum, ehemals Karstadt Sporthaus – in der Hamburger Innenstadt stattfand. Neben unserem Kurs aus der Lessing-Stadtteilschule nahm auch der Theaterkurs eines Stellinger Gymnasiums teil. Neben vielfältigen Warm-Ups, Vertrauens- und Kennenlernübungen beschäftigten sich die Schüler:innen intensiv mit den Themen Erben, Vermögen, Armut und Klassismus, zu denen am ersten Tag der Projektwoche sogar Referenten aus Berlin geladen wurden.

Am Mittwoch nahmen die Schüler:innen an einem „Experiment“ teil, welches sie in Gruppen selbst entwickelten und für das jede Gruppe 90 Euro zur Verfügung gestellt bekam. In Kleingruppen besuchten sie unterschiedliche, selbst gewählte Orte in Hamburg und gaben ihr Geld für Zwecke aus, welche sie sich dafür gemeinsam überlegt hatten. So erlebten sie am „eigenen Leib“, was Armut oder Reichtum bedeutet, wie es sich anfühlt, viel oder wenig Geld zu haben oder wie andere Menschen auf Reichtum oder Armut reagieren. Nach und nach entstand so eine Sammlung von Texten, Bewegungsideen und Choreographien, die von dem Team zu einer Performance zusammengefügt wurden. Rote Metallkisten dienten als Requisiten und wurden auf unterschiedlichste Art und Weise verwendet. Ideen, Texte und Bilder aus der Performance aus dem letzten Jahr flossen gleichfalls mit ein.

Der krönende Abschluss war die Aufführung am Freitag um 15:30 Uhr im Jupiterhaus. Der eigentliche Aufführungsort (Innenhof des Rathauses) konnte aufgrund der Witterungsbedingungen nicht genutzt werden. Es war schön zu erleben, wie sich die Konzentration, das Engagement und die Leistung von vielen Schüler:innen von Tag zu Tag steigerte, sodass es am Ende zu einer Performance kam, die durch Tempi-Wechsel, chorisches Sprechen und Monologe, gemeinsames synchrones Darstellen und individuelle Bewegungsabläufe eine große Wirkung erzielte.

Aber nicht nur über die Kunst des Performens haben die Schüler:innen bei diesem Projekt eine Menge gelernt, sondern auch über gesellschaftliche Zusammenhänge, das Leben generell und letztendlich auch über sich und ihre eigene Zukunft.