Religion
1. Was zeichnet das Fach aus?
- eine wertschätzende Herangehensweise an andere (nicht-)religiöse Auffassungen, die über Toleranz (als Duldung verstanden) hinausgeht
- Authentizität / Ehrlichkeit
- Entdecken möglicher Gemeinsamkeiten und Aushalten unterschiedlicher Auffassungen
- Auseinandersetzung auch mit der eigenen Position
- Vielfalt als Normalität und Bereicherung betrachten
- Differenzen wertschätzend zum Thema machen
- Besuche außerschulischer Lernorte
- Thematisierung von Einflüssen wie Gender, Kultur, Sprache
Der gemeinsame „Religionsunterricht für alle“ (RUfa 2.0) fördert bereits seit langem die dialogische Begegnung. Wir denken, dass die Schüler:innen so befähigt werden, zwischen lebensfreundlichen und lebensfeindlichen Angeboten zu unterscheiden. Die Lehrkraft wird die Schüler:innen einladen, sich mit interessanten / aktuellen religiösen Fragen zu beschäftigen.
2. Die Schwerpunkte
- Offenheit gegenüber anderen Religionen und Positionen
- Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit kulturell bedingten unterschiedlichen Sichtweisen von Religion
- Texte verstehen / analysieren / interpretieren, argumentieren / diskutieren, kritisches Hinterfragen der eigenen und anderer Positionen, begründet urteilen, präsentieren, affektives Lernen
- Nachdenken über die eigene Weltsicht / den Sinn des Lebens
- lernen, mit der „Wahrheitsfrage“ umzugehen (im RU findet keine Missionierung statt)
Die thematische Betroffenheit der Schüler:innen ist unserer Erfahrung nach im Religionsunterricht überdurchschnittlich hoch. Deshalb ist es wichtig, dass der RU neben religionswissenschaftlichen Ansätzen auch den inner- und interreligiösen Blick bietet.
3. Die Besonderheiten an der Lessing-Stadtteilschule
In Anlehnung an die Ringparabel unseres Namensgebers Lessing stellt sich die Frage: Was ist „gute Religion“?
Reinhold Bernhardt nennt wichtige Kriterien:
- sie stellt sich umfassend dar und blendet auch Schattenseiten nicht aus
- sie erreicht das Herz des Menschen
- es geht ihr um das Heil aller
- sie identifiziert sich nicht mit der absoluten Wahrheit
- sie ermöglicht Antworten auf individuelle Fragen
Hans Küng sagt, dass nicht wahr und gut sein kann, was die Würde des Menschen verletzt.
Seit dem Schuljahr 2015/16 gibt es bei uns auch ein Religionsprofil.