Besuch des Religion-Biologie-Profils in der Centrum-Moschee

Am letzten Profiltag haben wir, das Reli-Bio-Profil, die Centrum-Moschee im Stadtteil St. Georg besucht. Unser Ziel ist es, als Profil verschiedene Gotteshäuser der einzelnen Religionen zu besichtigen. Nachdem wir bereits den Tibetischen Tempel in Berne besucht hatten, stand an diesem Tag die Besichtigung einer Moschee, also eines Gotteshauses des Islams, auf dem Plan. Der Grund für diese Besuche ist, dass wir die Religionen nicht nur in der Theorie kennen lernen wollen, sondern so weit es geht auch in der Praxis.

Kleine Einführung zur Centrum-Moschee: Diese Moschee wurde in den 70er-Jahren von türkischen Gastarbeiter:innen gekauft; diese bekamen Hilfe von einem pakistanischem Teppichhändler, welcher die Hälfte der Summe gespendet hat und beim Renovieren geholfen hat. Zudem musste viel umgebaut werden, da das Gebäude vorher eine Badeanstalt war. 

Nun zum Ablauf am Tag unserer Exkursion: Am Morgen haben wir uns am Hamburger Hauptbahnhof getroffen und sind gemeinsam zur Moschee gelaufen. Angekommen wurden wir vor der Moschee empfangen und hinein gebeten. Drinnen angekommen saßen wir in einer Art Foyer beziehungsweise Kantine und uns wurde Tee angeboten, welchen wir auch tranken. 

Dann ging es mit der Führung los. Als Gruppe gingen wir eine Etage höher, wo der Gebetsraum ist. Eines muss man wissen, sollte man einen Gebetsraum betreten: die Schuhe werden vorher ausgezogen. Der Grund dafür ist, dass dieser Ort sauber bleiben soll. Im Gebetsraum gab uns ein Imam, also ein Gelehrter des Islams, eine Einführung zu den einzelnen Orten im Gebetsraum.

Er hat uns zunächst drei unterschiedliche Stellen im Gebetsraum vorgestellt. Angefangen mit dem „Minbar“, das ist die Kanzel im Islam. Von dieser Stelle spricht der Imam die Freitagspredigt in drei Sprachen, auf arabisch, dann auf türkisch, da es eine türkische Moschee ist, und auf deutsch. Dabei werden neben der Predigt auch Erklärungen hinzugefügt. Weiter ging es mit dem „Mihrab“, das ist die Gebetsnische in der Moschee; diese zeigt an, in welche Richtung man beten muss. An dieser Stelle betet ein Imam vor und die anderen Gläubigen hinter ihm. Sollten Frauen, Männer und Kinder im selben Raum beten, ist die Reihenfolge wie folgt: ganz vorne der Imam, dahinter die Männer, dann die Kinder und ganz hinten die Frauen. Der Grund dafür ist, dass die Frauen sich nicht unwohl beim Beten fühlen sollen und die Männer nicht durch die Frauen abgelenkt werden sollen. Als letzte Stelle wurde uns der „Kursi“ vorgestellt, das ist ein Platz, an dem der Imam an den anderen Tagen predigen beziehungsweise beten kann. 

Nachdem uns die einzelnen Stellen im Gebetsraum vorgestellt worden sind, haben wir uns in einen Kreis gesetzt und uns wurde der Kuran gezeigt und die erste Sure des Kurans rezitiert, die „al-Fātiha Sure“. Daraufhin kam ein anderer Mann zu uns, welcher uns einen Teil des Azān, des islamischen Gebetsrufes, vorsprach. 

Im Anschluss wurde uns erzählt warum die Muslime in Richtung Südosten beten: Der Grund dafür ist, dass sich dort die Kaaba in Mekka, Saudi-Arabien, befindet. Dieser Ort ist eine heilige Stätte für die Muslime. Ebenfalls sprachen wir über die Gebetswaschung, wie man sie ohne Wasser machen kann und wie man herausfindet, in welche Richtung man beten muss, um nach Südosten zu beten. Die Gebetswaschung kann man auch symbolisch durchführen, sollte man kein Wasser haben und die richtige Himmelsrichtung kann man mit Hilfe eines Kompasses herausfinden oder durch das Moos, welches am Baum wächst, da das Moos immer am nördlichen Teil des Baues wächst. 

Zum Schluss konnten wir dem Imam, der mit uns die Führung gemacht hat, Fragen stellen, welche auch alle beantwortet werden konnten. Alles in allem hat uns die Führung in der Moschee gefallen und wir möchten uns nochmals bedanken.

(Bericht: Şevval Davulcu, 12c)